Kniegelenke

 

 

 

Kniegelenke für Beinprothesen

Das Knie ist nach der Hüfte das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Mit Hilfe der umliegenden Bänder, die für die notwendige Stabilität und Beweglichkeit im Zusammenspiel mit den Muskeln, die für die aktive Bewegung verantwortlich sind, sorgt dieses Gelenk dafür, dass der Mensch gehen kann: Das Kniegelenk knickt dabei nicht einfach ab wie ein Scharnier, sondern es streckt sich in einer rollenden und gleitenden Bewegung nach vorne, kann sich bis zu 150° nach hinten beugen und lässt auch leichte seitliche Ausgleichsbewegungen zu.

Nach einer Amputation ab Kniehöhe (Knieexartikulation, Oberschenkelamputation, Hüftexartikulation) muss die Prothese diese Aufgaben übernehmen und die Funktion des Kniegelenkes ausgleichen. Prothesenkniegelenke nutzen verschiedene Techniken, damit das Bein gebeugt und der Unterschenkel nach der Beugung wieder nach vorne geschwungen werden kann.

 

 

 

 

Mechanisch gesteuerte Kniegelenke

Die Beugung und Streckung von Prothesen-Kniegelenken wird von einer so genannten „Schwungphasensteuerung“ kontrolliert. Diese kann über eine integrierte Feder, aber auch über eine Pneumatik- oder Hydraulikeinheit geregelt sein.

 

Pneumatische Kniegelenke

Pneumatische Kniegelenke komprimieren beim Abwinkeln des Knies Luft in einem Zylinder. Diese wird anschließend als „energierückgebendes Polster“ zur Unterstützung der Bewegung genutzt, um für den Anwender ein leichtes Gehen mit weniger Kraftaufwand zu erreichen. Pneumatische Kniegelenke eignen sich besonders für Menschen in mittlerer Aktivität.

 

Hydraulische Kniegelenke

Bei hydraulischen Gelenken übernimmt Flüssigkeit (Öl) in einem Zylinder die Dämpfung der Bewegung des Kniegelenks. Diese Gelenke werden meist für sehr aktive Anwender mit hohen Ansprüchen an die Leistungsfähigkeit der Schwungphasensteuerung eingesetzt, da das nicht komprimierbare Öl über noch bessere Dämpfungseigenschaften als Luft (Pneumatik) verfügt.

 

Besonderheit – autoadaptive Kniegelenke

Eine Neuerung im Bereich der mechanischen Kniegelenke stellen autoadaptive Pneumatiken – z.B. das medi paso – da. Diese sind nicht nur leichtgängig sondern auch sehr leistungsfähig.
Das Besondere an dieser Art von mechanischen Gelenken: Das Beuge- und Streckverhalten passt sich ohne Zeitverzögerung an unterschiedliche Gehgeschwindigkeiten an, d. h. langsames Bummeln in der Stadt (2 km/h) aber auch schnelles Gehen (bis maximal 7 km/h) um den Bus noch zu erreichen sind damit möglich. Das Gangbild bleibt dabei sehr harmonisch.

 

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